Mit der näher rückenden Frist zur Einhaltung der EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (engl. Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)), stehen Unternehmen in ganz Europa zunehmend unter Druck, eine entscheidende Komponente in ihre Berichterstattung zu integrieren: die doppelte Wesentlichkeitsanalyse (engl. Double Materiality Assessment, DMA). Doch was ist die doppelte Wesentlichkeitsanalyse genau? Und, wie können sich Unternehmen auf die Integration dieser in ihre Environmental-, Social- und Governance-Berichterstattung (ESG) vorbereiten?
Für viele kann die Komplexität der doppelten Wesentlichkeitsanalyse zunächst als überwältigend erscheinen. Aus diesem Grund befasst sich dieser Artikel mit der Definition der doppelten Wesentlichkeitsanalyse und verschafft einen klaren Einblick in ihre Wichtigkeit für die Einhaltung der CSRD. Außerdem werden Strategien für den effektiven Umgang mit der doppelten Wesentlichkeitsanalyse aufgezeigt. Anschließend werden die Dienstleistungen von EcoAct vorgestellt, die Ihr Unternehmen bei der Einhaltung der CSRD unterstützen können.
Gemeinsam können wir die Herausforderung der CSRD-Konformität in eine Chance für eine nachhaltige Transformation verwandeln.
Bevor man sich mit der Komplexität der DMA befasst, ist es wichtig, die europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards (engl. ESRS) zu verstehen, denn die ESRS definieren, welche ESG-Indikatoren Unternehmen offenlegen müssen. Die ESRS sind in drei Säulen unterteilt: Environment (E), Social (S) und Governance (G).
Ab 2024 müssen nahezu 50.000 Unternehmen in Europa ihre Berichterstattung nach diesen Standards ausrichten, eine Verpflichtung, die schrittweise erweitert wird und bis 2026 auch Nicht-EU-Unternehmen einschließen wird. Die Richtlinie zielt darauf ab, die Transparenz der Nachhaltigkeitsberichterstattung in der EU zu maximieren.
Die Durchführung einer DMA ist ein wichtiger Bestandteil der CSRD konformen Berichterstattung. Sie dient dazu, die Bedeutung (Wesentlichkeit) jedes ESG-Themas im Kontext der gesamten Wertschöpfungskette eines betroffenen Unternehmens zu bestimmen. Neben weiteren Anforderungen sind Unternehmen lediglich verpflichtet, über wesentliche ESG-Themen zu berichten. Das DMA-Tool hilft somit, den Umfang künftiger ESG-Berichte festzulegen und den Berichterstattungsaufwand zu begrenzen.
Die Bewertung der Auswirkungen, Risiken und Chancen jedes Nachhaltigkeitsaspekts ist der Schlüssel für eine DMA. Die CSRD verlangt eine doppelte Wesentlichkeitsbetrachtung. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht nur berücksichtigen müssen, wie sich ihre Aktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf Mensch und Umwelt auswirken, sondern auch, wie sich Nachhaltigkeitsfragen und die Umwelt kurz-, mittel- und langfristig finanziell auf das Unternehmen auswirken können, wie in der nachstehenden Grafik dargestellt.
Die doppelten Wesentlichkeitsanalyse folgt somit einem zweistufigen Ansatz:
Obwohl die Durchführung der DMA ein entscheidender Schritt zur Einhaltung der CSRD ist, bringt sie auch gewisse Herausforderungen mit sich. Da das Konzept für viele Unternehmen neu ist, werden die meisten zum ersten Mal eine diese Analyse durchführen. Dies ist besonders wichtig, da sowohl der Prozess als auch die daraus resultierenden Ergebnisse einer unabhängigen Prüfung unterliegen.
Mit einer tiefgreifenden Erfahrung in der Nachhaltigkeitsberatung und über 18 Jahren branchenspezifischer Expertise hat EcoAct spezialisierte Teams für die Klimadaten-Analyse etabliert. Diese Experten haben ein digitales DMA-Tool entwickelt, das fundierte, datenbasierte Einsichten liefert. Diese Technologie bildet die Grundlage für eine verlässliche und CSRD-konforme doppelte Wesentlichkeitsanalyse.
Unser methodischer Ansatz gliedert sich in drei Schritte:
1. Datengestützte Industrie-Benchmark-Matrix
2. Stakeholder-Dialog
3. Übersetzung und Bestätigung der Ergebnisse
Unser Vorgehen entspricht nicht nur den ESRS-Richtlinien, sondern stützt sich auch auf ein Tool, das aus verlässlichen quantitativen Datensätzen besteht. Diese Verbindung ermöglicht es, quantitative Industriedaten und qualitative Informationen von Stakeholdern effektiv in die endgültige Matrix zu integrieren. Zudem vereinfacht das EcoAct DMA-Tool den Prozess der Datenanalyse und erstellt automatisch sowohl die erste datenbasierte Matrix als auch die abschließende doppelte Wesentlichkeitsmatrix, welche die Ergebnisse des Stakeholder-Dialogs integriert.
Herausforderung | Lösung |
Themenbreite und Datenquellen Die Herausforderung besteht darin, ein breites Spektrum an Themen wie Klimawandel, Arbeitnehmer in der Wertschöpfungskette und Korruption zu behandeln, was sowohl quantitative als auch qualitative Kennzahlen erfordert. Die Analyse von über 100 Themen und Unterthemen erfordert erhebliche Ressourcen. | Methodologischer Ansatz für die DMA Ein gemischter Methodenansatz für die doppelte Wesentlichkeitsbewertung, der Branchendaten, Benchmarks, Experteninterviews und Stakeholder-Konsultationen kombiniert, sichert eine umfassende Erfassung von Risiken, Chancen, Auswirkungen und Abhängigkeiten. |
Einbindung von Stakeholdern Die CSRD verlangt die aktive Beteiligung sowohl interner als auch externer Stakeholder, was eine gründliche Identifikation der Beteiligten und effektive Kommunikationsstrategien erfordert. | Umfassendes Stakeholder Mapping Durchführung eines umfassenden Stakeholder-Mappings und zeitgerechte Einbindung aller relevanten Stakeholder, um eine breite und effektive Beteiligung zu gewährleisten und die Relevanz der DMA zu verstärken. |
Wissensmanagement und -transfer Bei einer großen Anzahl beteiligter Personen ist der Wissenstransfer und -management entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Akteure zu kompetenten ESG-Experten werden. | Schulungen und Workshops Investieren in Schulungen und Workshops für das ESG-Team und alle relevanten Stakeholder, um eine effektive Beitragsleistung zum DMA-Prozess zu ermöglichen. |
Dokumentation und Vorgehensweise Eine präzise und verlässliche Dokumentation des DMA-Prozesses ist essenziell, um Transparenz, Wiederholbarkeit und Compliance zu gewährleisten, besonders bei ESG-Berichten und kontinuierlichen Verbesserungen. | Gründliche Dokumentation Sicherstellung, dass jeder Schritt des DMA-Prozesses detailliert dokumentiert wird, was die Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Konformität des Verfahrens verbessert und gleichzeitig die Audit-Prozesse unterstützt. |